Verpflichtend für alle

Zeitenwende im Kindergarten: Anmelde-Portal bereit

Steiermark
18.11.2024 14:26

Mit 1. Jänner wird ein neues Online-Anmeldesystem über alle steirischen Kindergärten, Krippen und Horte ausgerollt. Beim Land verspricht man sich mehr Transparenz, einfachere Prozesse und eine bessere Verteilung der Kinder auf die einzelnen Einrichtungen.

Auf kinderportal.stmk.gv.at ist die Seite bereits seit dem Sommer online, allerdings noch nicht lückenlos von allen Betreuungseinrichtungen befüllt. Das soll bis Jänner nachgeholt sein, damit ein flächendeckender Start garantiert ist, zeigte man sich bei der Präsentation am Montag überzeugt.

„One-Stop-Shop“ zum Start in die Bildungslaufbahn
Doch nicht nur für die Anbieter ist die Teilnahme ab kommendem Jahr verpflichtend, auch für die Eltern ist es künftig der einzige Weg, nach einem offenen Platz zu suchen bzw. sich auch gleich vorzumerken. Gesetzlich ist alles auf Schiene, erklärt Landesrat Werner Amon (ÖVP).

Projektverantwortliche Vesna Krnjic, SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz, Landesrat Werner Amon, Volkshilfe-Geschäftsführerin Brigitte Schafarik und WIKI-Obmann Günther Ruprecht bei der Präsentation des Portals (Bild: Land Steiermark/Foto Fischer)
Projektverantwortliche Vesna Krnjic, SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz, Landesrat Werner Amon, Volkshilfe-Geschäftsführerin Brigitte Schafarik und WIKI-Obmann Günther Ruprecht bei der Präsentation des Portals

Gemeinsam mit der SPÖ erhofft man sich durch das neue System, dass die Kleinen einfacher und zielgerichteter zu einer Einrichtung kommen. Denn rein rechnerisch gibt es mittlerweile ausreichend Kindergartenplätze in der Steiermark: Auf exakt 34.209 Kinder im Alter zwischen drei und fünf kamen im Vorjahr 35.664 Betreuungsplätze. „Die sind aber nicht immer dort, wo die Kinder sind“, sagt Amon. Das Portal soll nun einen einfachen Überblick bieten – für die Eltern und auch für die Verantwortlichen in der Landesverwaltung.

„Gleichberechtigter Zugang“
„Jedes Kind soll einen guten und gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Betreuung im Elementarbereich haben“, gibt SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz das Ziel vor. Er verweist auf weitere Maßnahmen wie die zuletzt von 25 auf 20 Kinder reduzierte Gruppengröße, verbesserte Öffnungszeiten und höhere Gehälter für das pädagogische Personal.

Und so funktioniert‘s: Die Träger stellen über das mit dem Kinderportal verknüpfte „Erhalterportal“ Informationen und Kontaktmöglichkeiten zu ihrer Einrichtung bereit. Eltern können – zunächst ohne Anmeldung – das Angebot durchschmökern, sich die nächstgelegenen Einrichtungen anzeigen lassen sowie nach Alter, Betreuungsart und anderen Kriterien filtern.

Transparenz bei der Aufnahme und weniger Doppelgleisigkeiten
Für den nächsten und wichtigsten Schritt, die Voranmeldung, ist dann eine Registrierung nötig. Dabei können bis zu drei Einrichtungen ausgewählt und priorisiert werden. So will man nicht nur den Eltern die mühsame Recherche bei jedem einzelnen Kindergarten in der Umgebung ersparen, sondern auch eine transparentere Verteilung und Aufnahme erwirken. Dass Plätze blockiert werden, weil besorgte Eltern ihre Kinder an mehreren Orten parallel anmelden, soll durch das neue System ebenfalls minimiert werden.

So präsentiert sich das Kinderportal auf der Website des Landes. (Bild: Land Steiermark)
So präsentiert sich das Kinderportal auf der Website des Landes.

Weiterer großer Vorteil: Die Hauptanmeldezeit zu Jahresbeginn fällt weg, der Prozess läuft über das gesamte Kalenderjahr und auch der verpflichtende Start im Herbst ist nicht mehr in Stein gemeißelt: Wer sich etwa im laufenden Kindergartenjahr beruflich neu aufstellt oder umzieht, kann gezielt nach einem zum Wunschtermin verfügbaren Platz suchen. Dadurch soll auch die Bedarfsplanung bei den Trägerorganisationen vereinfacht werden.

„Herzeigeprojekt“ für beide Seiten
Volkshilfe und WIKI sprechen von einem „Herzeigeprojekt“, das auch dazu beitragen soll, familiäre Krisensituationen gar nicht erst aufkommen zu lassen: „Wenn Eltern sich nicht sicher sind, ob sie einen Platz bekommen, und daher zum Beispiel zögern, einen neuen Job anzutreten, ist das eine Katastrophe“, sagt Volkshilfe-Geschäftsführerin Brigitte Schafarik. Das soll mit Jänner der Vergangenheit angehören. Und nicht zuletzt fällt „unglaublich viel Verwaltungsaufwand weg“, die Pädagoginnen und Pädagogen könnten sich auf das konzentrieren, wofür sie da sind: „die Arbeit mit den Kindern“.

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