Rundreise vor der Wahl

Trotz Krise: Steirer verlieren Zuversicht nicht

Steiermark
23.11.2024 19:00

Drei Wochen lang haben wir die Steiermark und ihre Politik intensiv beleuchtet, statistisch erfasst und viele Gemeinden besucht. Hier ziehen wir ein Resümee unserer Serie „Steiermark-Vermessung“ – und sie fällt positiver aus, als die Grundstimmung im Land vermuten ließe. 

Gibt es sie überhaupt, die eine Steiermark? Denn auch wenn unser Bundesland global betrachtet ein winziges Fleckchen Erde ist, so ist die Vielfalt auf den über 16.000 Quadratkilometern und unter den mehr als 1,2 Millionen Einwohnern beträchtlich.

Diese Vielfalt versuchten wir in unserem Schwerpunkt „Steiermark-Vermessung“ im Vorfeld der Landtagswahl abzubilden – in Kooperation mit dem Institut für Journalismus und digitale Medien an der Fachhochschule Joanneum. Politikforscher Heinz Wassermann hat für uns Daten (insbesondere der Landesstatistik) ausgehoben und ausgewertet. So entstand eine politische und gesellschaftliche Tiefenbohrung.

Die steirischen Spitzenkandidaten bei der „Krone“-Elefantenrunde mit Puls24  (Bild: Jauschowetz Christian)
Die steirischen Spitzenkandidaten bei der „Krone“-Elefantenrunde mit Puls24 

Rücktritt von Kurz 2021 veränderte fast alles
Im ersten Teil beschäftigten wir uns intensiv mit den sechs im Landtag vertretenen Parteien. Ein Blick auf die Wahlergebnisse seit 2019 zeigt, dass die ÖVP bis zum Rücktritt von Kanzler Sebastian Kurz im Oktober 2021 auf der Erfolgswelle surfte, seitdem aber bei jedem Urnengang teils dramatisch verlor. Zeitgleich begann der rasante Aufstieg der FPÖ, die stets hohe Zugewinne verzeichnet.

Die SPÖ verharrt großteils am Stand. Die Grünen hielten sich trotz Regierungsbeteiligung lange gut, doch heuer mussten schon schmerzhafte Verluste verzeichnet werden. Die KPÖ gewann in jüngster Zeit in der Regel dazu, dasselbe gilt auch für die Neos.

Die Zukunftshoffnungen der Parteien
Wir haben von jeder Partei auch zwei Zukunftshoffnungen vorgestellt, die noch nicht im großen Rampenlicht stehen. Ihre Besuche in der „Steirerkrone“-Redaktion hatten verschiedene Rahmen: Einige kamen gut gebrieft mit dem Pressesprecher der Partei, andere ohne Begleitung – sie sprachen offener. Es war aber in allen Fällen erfrischend, Politiker zu interviewen, die nicht den kommunikativen Zwängen von Spitzenkandidaten unterliegen und nicht auf Knopfdruck ein Repertoire an Phrasen abrufen können.

Im zweiten Teil der Vermessung begaben wir uns auf eine Rundreise durch das Land. Täglich wurde die Steiermark anhand einer Statistik beleuchtet und dazu eine passende Gemeinde besucht. Den Auftakt machte Miesenbach bei Birkfeld, wo der Österreicher-Anteil am höchsten ist. In Stattegg verdienen die Menschen im Durchschnitt am besten, in Mürzzuschlag trafen wir trotz hoher Abwanderung auf viel Optimismus (primär wegen des Semmeringtunnels). Auch im am dünnsten besiedelten Hirschegg-Pack tut sich viel Positives.

Viel umsetzen dank hoher Kommunalsteuer kann die südsteirische Gemeinde Lebring- St. Margarethen. Wir gingen der Frage nach, warum Baugrundstückspreise in Fehring noch vergleichsweise niedrig sind und wie sich die Industriekrise in Leoben bemerkbar macht.

Blick auf die Heimat ist weitgehend positiv
Weitere Abstecher führten in die Tourismus-Hochburg Schladming, in den neuen Grazer Stadtteil Reininghaus, wo in Zukunft 12.000 Menschen leben sollen, zu den Pendlern in Stainz und nach Mühlen, wo es in Relation zu der Einwohnerzahl im Vorjahr die meisten Geburten gab. Den Abschluss bildeten „exotische“ Milchbauern im Weinbau-Ort Leutschach sowie Kalwang, wo der Anteil an Frauen am höchsten ist.

Wir haben viele unterschiedliche Menschen getroffen. Was fast alle eint, ist ein grundsätzlich positiver Blick auf ihre Heimat – er steht im Kontrast zur oft negativen Grundstimmung im Land. Im Kleinen scheint in der Steiermark vieles gut zu funktionieren, der Zusammenhalt ist groß. Das gibt Hoffnung auf eine gute Zukunft in Weiß-Grün.

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