Die Steiermark hat gewählt – das lässt auch Salzburgs Spitzenpolitiker nicht kalt. Landeshauptmann Wilfried Haslauer wollte die Pleite seiner ÖVP erst gar nicht kommentieren, FPÖ-Chefin Svazek bejubelte einen „historischen Erfolg“.
Kein Kommentar! Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) wollte sich auf „Krone“-Anfrage nicht zum Wahldebakel seines steirischen Amtskollegen und Parteifreunds Christopher Drexler äußern. Zu groß war offensichtlich der Schock: Immerhin fuhr die Volkspartei bei den Landtagswahlen am Sonntag ihr historisch schlechtestes Ergebnis ein, liegt nun abgeschlagen hinter den Freiheitlichen auf Platz zwei.
Haslauer selbst blieb bekanntlich im vergangenen Jahr eine ähnliche Schmach erspart. Trotz klarer Verluste hielten der Landeshauptmann und seine ÖVP die FPÖ auf Distanz. Damit kann sich Haslauer auf eine geordnete Amtsübergabe vorbereiten. Laut Partei-Insidern dürfte sich der 68-Jährige wohl im kommenden Spätsommer in den Ruhestand verabschieden.
Svazek ortet ein „Erdbeben“
Von ebendiesem ist Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek noch weit entfernt. Sie freute sich am Sonntag über den Triumph ihrer steirischen Parteifreunde. Sie sprach von einem „historischen Erfolg“ und einem „Erdbeben“. Und: „Der neue steirische Landeshauptmann muss Mario Kunasek heißen“, ließ Svazek den blauen Spitzenkandidaten via Facebook wissen.
SPÖ ärgert „Erfolgsserie der Populisten“ extrem
Salzburgs Noch-SPÖ-Chef David Egger ärgerte sich über das Wahlergebnis: „Die Erfolgsserie der Populisten setzt sich auch in der grünen Mark fort. Die steirische SPÖ hat hervorragende Regierungsarbeit geleistet und wurde dafür leider nicht belohnt.“ Die Sozialdemokraten landeten abgeschlagen auf dem dritten Platz, dürften sich künftig wohl nur noch in der Opposition wiederfinden.
Enttäuschte Grüne, zufriedene Kommunisten
Klare Verluste gab es in der Steiermark auch für die Grünen. Eine Entwicklung, die Salzburgs Landessprecherin Martina Berthold Sorgen bereitet: „Das Wahlergebnis lässt befürchten, dass wichtige Themen, wie Natur- und Klimaschutz, auf der Strecke bleiben“, meinte sie in einer ersten Stellungnahme.
Die Erfolgsserie der Populisten setzt sich fort. Bedanken kann man sich auch bei der ÖVP. Sie hat die Freiheitlichen salonfähig gemacht.
Noch-SPÖ-Chef David Egger
Die KPÖ schaffte es trotz Stimmverlusten erneut in den steirischen Landtag. „Damit gibt es weiterhin eine starke Stimme für Soziales, Solidarität und leistbares Wohnen“, freute sich Salzburgs Ober-Kommunist Kay-Michael Dankl.
Auch die NEOS verbleiben – im Gegensatz zu Salzburg – in der Grünen Mark weiterhin im Landtag. Zudem gab es leichte Zugewinne. Landessprecherin Lisa Aldali meinte dazu: „Das hätte uns so niemand zugetraut.“
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