Keine Befehle. So viele hatten darauf gewettet: Die FPÖ werde nach ihrem fulminanten Sieg bei den Landtagswahlen eine Woche zuvor sicher mit der SPÖ in der Steiermark eine Koalition eingehen und damit – vermeintlich im Sinne Herbert Kickls – größte Unruhe bei den „Zuckerl“-Bundesregierungsverhandlern in Wien stiften. Dazusagen muss man freilich: Jene, die auf Blau-Rot gesetzt haben, sitzen eher in Wien. In Graz war dagegen immer klar, dass Mario Kunasek eine Entscheidung treffen würde, die vor allem in seinen Augen die richtige ist. Tatsächlich muss sich der ehemalige Bundesheer-Unteroffizier und Verteidigungsminister unter Türkis-Blau nach seinem Sieg vom 24. November, wo er mit 35 Prozent ein weit besseres Ergebnis im Land erzielte als Herbert Kickl im Bund acht Wochen zuvor, nichts mehr befehlen lassen.
Blaue Rose. Kunasek ist Mann der Stunde, ist in einer einzigartig starken Position. Er, der manchen als „Anti-Kickl“ gilt, weil er sich als kumpelhafter, freundlicher Typ gibt, mit dem (fast) alle können, konnte sich seinen Juniorpartner im Land aussuchen, weil sowohl Schwarze wie Rote – wie in Bachelor-Manier – um seine Gunst buhlten, während im Bund keine Partei mit Herbert Kickl regieren will. Die blaue Rose hat „Bachelor“ und künftiger Landeshauptmann Kunasek nun an Noch-Landeshauptmann Christopher Drexler von der ÖVP überreicht. Auch ein kluger Schachzug. So wird das fünfte Bundesland Schwarz-Blau, in diesem Fall eben Blau-Schwarz. So viel ist klar: Der Druck auf Karl Nehammer und die Bundes-ÖVP, mit der blauen Rose zu liebäugeln, wird sich jetzt massiv verstärken.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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