Keine Ferien. Es kam gar nicht gut an, dass sich die Bundes-Koalitionsverhandler Ende Oktober nach ersten unverbindlichen Gesprächen gleich einmal in die Herbstferien verabschiedeten. Jetzt, einige Wochen später und nach vielen Runden der insgesamt 300 Unterhändler trafen sich nach längerer Zeit die Parteichefs von ÖVP, SPÖ und Neos wieder, um vor allem über die Bewältigung des gigantischen Budget-Problems zu diskutieren. Entscheidende Fortschritte hat man da zwar offenbar nicht gemacht, aber immerhin den „konstruktiven gemeinsamen Prozess“ gelobt. Na, das wär´ja schon einmal etwas. Und vor allem ließ man auch wissen, dass auch zwischen Weihnachten und Neujahr weiterverhandelt werden soll. Zitiert wird da ein Insider, der sagt: „Nach den Feiertagen geht es ans Eingemachte. Da wird das Gansl knusprig.“ Aja, die Gans wird bis dahin, also drei Monate nach den Wahlen, wohl schon etwas alt und zäh sein. Aber wenn sie richtig zubereitet wird? Das werden die drei Köche doch schaffen, oder?
Blauer Glanz. Nach einem glänzenden Wahlkampf hat er bei den Landtagswahlen vor kaum mehr als drei Wochen einen glänzenden Erfolg in der Steiermark gefeiert: Fast 35 Prozent der Wähler gaben der steirischen FPÖ mit Mario Kunasek an der Spitze ihre Stimme. Der Glanz setzte sich seither fort: Im Gegensatz zum Bund buhlten die „Bräute“ ÖVP und SPÖ um die Gunst des Prinzen. Kunasek entschied sich für die ÖVP mit dem bisherigen Landeshauptmann Drexler an der Spitze. Der ging am Montag zwar verloren, aber das Regierungsprogramm steht und wurde gestern von Kunasek und seinem neuen ÖVP-Gegenüber Manuela Khom präsentiert. Es ist ein Programm, geschrieben mit tiefblauer Tinte. Kunasek gelang in den Verhandlungen, die wesentlichsten FPÖ-Forderungen durchzusetzen. Heute wird er vom steirischen Landtag gewählt, am Donnerstag folgt der glanzvolle Höhepunkt, wenn er in der Hofburg angelobt wird – vom (Ex-Grünen) Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, der es, gelinde gesagt, mit den Blauen sonst nicht so hat. Wie wir wissen, hat er es verweigert, Nationalrats-Wahlsieger Herbert Kickl mit der Bundesregierungsbildung zu beauftragen. Wie wird er dem ersten blauen Landeshauptmann der Steiermark gegenübertreten? Darauf darf man gespannt sein – auch wenn Kunasek sich im Auftreten so diametral von Herbert Kickl unterscheidet. Er unterscheidet sich von Kickl auch im Erfolg: Denn dem Steirer gelang, was Kickl nicht gelingt: Er findet Partner, er wird an die Regierungsspitze gewählt und darf ab heute beweisen, dass er auch in verantwortlicher Position glänzt.
Kommen Sie gut durch den Mittwoch!
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