Damit wir im Kreise unsere Liebsten und Freunde Weihnachten und Silvester feiern können, verrichten Hunderte Mitarbeiter in Wien ihren Dienst – rund um die Uhr. Wir haben einige von ihnen vor den Vorhang gebeten.
Am Wiener Hauptbahnhof berät ÖBB-Mitarbeiterin Saphira U. Reisende, deren Zugfahrten sie oft bis ans andere Ende Europas führen. Ihre Schicht am 24. Dezember beginnt um 10 Uhr und endet erst um 20.30 Uhr. Seit Jahren übernimmt sie an den Weihnachtsfeiertagen Dienste, um Kollegen mit Kindern zu entlasten. „Hier am Hauptbahnhof habe ich zu Weihnachten wirklich tolle Menschen kennengelernt, die das Arbeiten viel angenehmer machen“, sagt sie. Saphiras Wunsch für das Fest: pünktliche Züge und freundliche Fahrgäste.
„Es ist etwas Magisches“
Einige Kilometer entfernt, im Herzen der Stadt, lenkt Kamile Bilir ihre Straßenbahn durch die beleuchteten Straßenzüge. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, zu Weihnachten zu arbeiten. „Viele Kollegen möchten die Feiertage mit ihren Familien verbringen. Da ich selbst Weihnachten nicht feiere, übernehme ich gerne den Dienst“, erklärt sie. Die magische Wirkung der Weihnachtsbeleuchtung beeindruckt Kamile jedes Jahr aufs Neue. „Wenn man durch die Stadt fährt und all die Lichter sieht, hat das etwas Magisches.“
„Halten die Stadt am Laufen“
In der Leitwarte der Müllverbrennungsanlage Spittelau sorgt Korab Pacolli dafür, dass Wien auch an Weihnachten mit Energie versorgt wird. „Wir haben uns hier eine schöne, familiäre Atmosphäre geschaffen“, sagt er. „Wenn wir zur Arbeit kommen, drehen wir zuerst Weihnachtsmusik auf, damit wir wissen, welcher Tag heute ist.“ Doch hinter der festlichen Stimmung steckt harte Arbeit. Korab ist stolz darauf, dass sein Einsatz es den Menschen ermöglicht, Weihnachten zu feiern. „Ich halte die Stadt am Laufen.“
„In Bereitschaft muss ich auch vom Essen aufstehen“
Ein anderer stiller Held ist Patrick Sax, Fernwärme-Monteur bei den Wiener Netzen: „Wenn ich zu Silvester Bereitschaft habe, feiere ich zu Hause. Aber wenn ein Anruf kommt, dann muss ich losfahren und ein Gebrechen beheben.“ Es ist seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Wohnungen warm bleiben, damit die Menschen ungestört feiern können.
5000 Mitarbeiter bei den Stadtwerken
Alleine bei den Wiener Stadtwerken sind 5000 Mitarbeiter über die Feiertage im Einsatz. Für Generaldirektor Peter Weinelt ist die Würdigung dieser Mitarbeiter ein besonderes Anliegen: „Unsere Kollegen – von den Wiener Linien über die Wien Energie bis zu den Wiener Netzen – sie alle tragen dazu bei, dass die Stadt reibungslos funktioniert. Man kann sich als Konzernchef viel vornehmen, aber letztlich braucht es die Menschen, die das alles umsetzen.“ Sie sind die unsichtbaren Helden der Feiertage.
Als „hochvulnerable“ Zeit für Familien ebenso wie für Alleinstehende bezeichnet der heimische Psychologenverband Weihnachten: Das idealisierte Bild von Weihnachten lässt Sorgen, Konflikte oder Einsamkeit für viele umso deutlicher hervortreten. Doch es gibt zahlreiche Stellen, die helfen. Wie an allen anderen Tagen im Jahr hat etwa die Telefonseelsorge (Telefonnummer 142) rund um die Uhr ein offenes Ohr für Nöte aller Art. Nehmen die Sorgen das Ausmaß einer psychischen Krise aus, rät der Sozialpsychiatrische Notdienst zu „unverzüglichem“ Anruf unter 01/31330, ebenfalls rund um die Uhr.
Auf die Probleme von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet ist wie immer Rat auf Draht. Auch während der Feiertage bietet die Hotline (147) Hilfe. Für gewaltbetroffene Frauen steht der 24-Stunden-Frauennotruf (01/71719) zur Verfügung.
Plaudernetzwerk
Wer sich in keiner Ausnahmesituation befindet, aber dennoch Ansprache sucht, dem steht täglich von 10 bis 22 Uhr das Plaudernetzwerk der Caritas (05/1776100) zur Verfügung. Für soziale Notfälle ist der Fonds Soziales Wien von 8 bis 20 Uhr per Kundentelefon (01/24524) erreichbar, gesundheitliche Beratung bietet diplomiertes Pflegepersonal unter 1450.
Vorbereitung hilft
Viel Druck lässt sich aus dem Weihnachtsfest jedoch schon durch – auch innerliche – Vorbereitung nehmen: Ein Tagesplan, der alle Beteiligten berücksichtigt oder einem einfach selbst guttut, und Zeit an der frischen Luft statt des Abarbeitens von Pflichten-Listen weisen den Weg zu einem wirklich frohen Fest.
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