Sitzung am Sonntag

Wer jetzt Nehammers Nachfolger werden könnte

Innenpolitik
04.01.2025 22:37

Die Kanzlerschaft Karl Nehammers ist zu Ende, die Nachfolge in der Partei noch offen. Am Sonntag werden die ÖVP-Gremien über die Nachfolge beraten. Zwei Namen wurden zuletzt immer wieder genannt.

Darunter ist Wirtschaftskammer-Generalsekretär Wolfgang Hattmannsdorfer (45), der über viele Jahre mit der FPÖ in Oberösterreich regiert hat. Bis Oktober 2024 war er Landesrat für Soziales und Jugend, ehe er als Abgeordneter zum Nationalrat angelobt wurde. Zusätzlich zu seiner politischen Tätigkeit war Hattmannsdorfer in verschiedenen Aufsichtsräten und Funktionen in der Privatwirtschaft tätig, darunter bei der OÖ Wohnbau Gesellschaft.

Er hatte in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften promoviert und vor seiner politischen Laufbahn unter anderem beim Market Institut für Meinungs- und Mediaforschung gearbeitet. Privat ist der Politiker verheiratet und Vater von zwei Kindern. Die SPÖ nannte ihn am Samstagabend als einen jener ÖVP-Vertreter, der „mit den Blauen liebäugle“ und „weitermachen“ wolle „wie bisher“.

Als weiterer Nachfolger wurde auch der ehemalige Kanzler Sebastian Kurz in Spiel gebracht. Der 38-Jährige war bereits zweimal Bundeskanzler, davon 17 Monate in einer Koalition mit der FPÖ. Zuvor war er Außen- und Integrationsminister sowie Parteiobmann. Derzeit ist Kurz als Investor und Unternehmer tätig, beispielsweise für den emiratischen Ölkonzern Abu Dhabi National Oil Company. Im Februar 2024 wurde er wegen Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss verurteilt.

Der Ex-Kanzler Sebastian Kurz (Bild: APA/AFP/Joe Klamar)
Der Ex-Kanzler Sebastian Kurz

Privat ist Kurz liiert und hat einen kleinen Sohn. Sowohl Kurz als auch Hattmannsdorfer dürften mit der FPÖ zusammenarbeiten können – zumindest haben sie das in der Vergangenheit bewiesen. Dass der 38-Jährige Vizekanzler unter FPÖ-Chef Herbert Kickl wird, ist allerdings mittlerweile ausgeschlossen – die Absage kam am späten Samstagabend.

Laut Analystinnen und Analysten hätte Kurz als neuer Parteiobmann wohl auf Neuwahlen schließen lassen. Er hatte Kickl in der Vergangenheit aus der Regierung werfen lassen.

Die ehemalige Verfassungsministerin Karoline Edtstadler – manche tippen auf ein Comeback von ihr – ist als politische Partnerin Kickls ebenfalls kaum vorstellbar.

Könnte Karoline Edtstadler mit Herbert Kickl regieren? (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Könnte Karoline Edtstadler mit Herbert Kickl regieren?

Bereits am Sonntag um 10 Uhr werden die ÖVP-Gremien im Bundeskanzleramt über die Nachfolge beraten. Danach wird Nehammer seinen Regierungsbildungsauftrag zurücklegen. Anschließend wird eine Erklärung des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen erwartet.

„Man wird sehen, ob die Volkspartei das Machtwort der Wähler von der Nationalratswahl zumindest jetzt ansatzweise verstanden hat“, kommentierte Herbert Kickl.

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