In Niederösterreich kam es in der Nacht in den Orten Peigarten, Auggenthal, Jetzeldorf, Haugsdorf und Alberndorf zu großräumigen Überflutungen, wodurch in zahlreiche Keller und Häuser Wasser eindrang. Nach Angaben des Bezirkskommandos war die Lage vor allem im Pulkautal dramatisch. Straßen standen bis zu 40 Zentimeter unter Wasser, hängen gebliebene Fahrzeuge mussten geborgen werden. Wohnhäuser waren von den Wassermassen bedroht und wurden teilweise mit Sandsäcken gesichert.
"Meterhohe Flutwelle" in Dürnleis
In einer Tankstelle in Schöngrabern schlug ein Blitz ein, es kam zu einem Schmorbrand in der Elektroinstallation, der aber rasch gelöscht werden konnte. Ein Wohnhaus in Dürnleis wurde laut Feuerwehr von einer meterhohen Flutwelle durchspült. Zwei Menschen wurden von den Wassermassen mitgerissen, sie blieben aber unverletzt.
Der Pegelstand der Pulkau wurde laufend kontrolliert, doch dem raschen Anstieg folgte auch wieder ein rasches Absinken. Die meisten Einsatzkräfte konnten in den frühen Morgenstunden wieder einrücken, um 8 Uhr standen aber immer noch zehn Feuerwehren im Einsatz. Im Bezirk Horn wurden die Ortschaften Drosendorf, Wolfsbach und Langau nach heftigen Gewittern kleinräumig überflutet.
Pfänder- und Semmering-Tunnel kurzzeitig gesperrt
Zudem wurden in der Nacht auf Dienstag drei wichtige Autobahntunnel in Vorarlberg, in Oberösterreich und in der Steiermark gesperrt. Auf der Rheintal-Autobahn (A14) war der Pfändertunnel wegen Reinigungsarbeiten gesperrt, berichtete die Asfinag. Die weiteren Sperren betrafen den Tunnel Klaus der Phyrn Autobahn (A9) und den Tunnel Spital der Semmering-Schnellstraße (S6). Die Sperren galten bis 6 Uhr. In allen drei Fällen wurde der Verkehr über andere Straßen umgeleitet.
Überflutungen im steirischen Mürztal
Am Montagnachmittag gingen auch in der Steiermark massive Gewitter nieder. So wurden im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag mehrere Feuerwehreinsätze ausgelöst (Bilder). In den Gemeinden Hönigsberg, Langenwang, Neuberg an der Mürz und Spital am Semmering waren Keller überflutet und Straßen unpassierbar. Vier Feuerwehren mit 64 Einsatzkräften und zwölf Fahrzeugen waren bis 20 Uhr unterwegs, um die Schäden zu beseitigen.
Bis zu 86 Liter Regen pro Quadratmeter im Ländle
Doch auch der Westen des Landes blieb in der Nacht auf Dienstag nicht verschont. So führte der anhaltende Regen besonders im Norden Vorarlbergs zu Straßenüberflutungen, auch zahlreiche Keller standen unter Wasser. In Bregenz kamen seit Montag 86 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Im übrigen Land bewegten sich die Werte zwischen 20 und 60 Litern pro Quadratmeter, so der ZAMG Wetterdienst. Die befürchteten großen Murenabgänge blieben bislang aus.
Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg betroffen
Bereits in der Nacht auf Montag hatte es in Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg heftige Unwetter gegeben. Weil der gesättigte Boden kein Wasser mehr aufnehmen konnte, verwandelten sich vielerorts Straßen binnen Minuten in reißende Sturzbäche. Alleine in Oberösterreich wurden landesweit rund 3.800 Feuerwehrleute zu insgesamt etwa 600 Einsätzen gerufen.
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