Einreichfrist zu Ende

Keine Partei ist in allen Gemeinden am Stimmzettel

Steiermark
14.02.2025 15:53

Alle Listen für die steirische Gemeinderatswahl am 23. März sind eingereicht – eine Kandidatur in allen Kommunen schaffte diesmal niemand, auch die ÖVP ist heuer in zwei Gemeinden nicht vertreten. Das ist die Ausgangslage. 

Ob es auf Bundesebene bald wieder Wahlen geben wird oder nicht, wird derzeit wieder hinter der roten Tapetentür in der Hofburg sondiert. Fest steht: In der Steiermark findet – ausgenommen Graz – schon am 23. März der nächste Urnengang statt. Es werden neue Gemeinderäte gewählt.

Freitagmittag endete die Einreichfrist. Bis Anfang übernächster Woche sollte nach der Prüfung aller Vorschläge endgültig feststehen, wo welche Listen antreten werden. Briefwähler können Wahlkarten jetzt schon beantragen, sie werden dann laut Eva Möstl, Leiterin des Landes-Wahlreferats, voraussichtlich ab der ersten Märzwoche ausgestellt werden.

Und so ist die Ausgangslage bei den sechs im Landtag vertretenen Parteien.

282 Gemeinden
ÖVP tritt fast überall an

Für fünf Jahren konnte die ÖVP deutlich zulegen: Die Partei war beflügelt durch Sebastian Kurz, und in der ersten Corona-Phase konnten sich viele Bürgermeister als Krisenmanager bewähren. Die Volkspartei steht derzeit in 199 Gemeinden an der Spitze (ein Anteil von 70 Prozent!).

(Bild: Krone KREATIV)

Bis auf zwei Gemeinden (Gaishorn und Wildalpen, beide im Bezirk Liezen) tritt die ÖVP überall an – vor fünf Jahren war man noch flächendeckend vertreten. Insgesamt hat die Partei mehr als 9000 Kandidaten, darunter sind 2600 Frauen. 30 von ihnen sind Spitzenkandidatinnen. Der älteste Kandidat ist 94 Jahre alt!

269 Gemeinden
SPÖ verteidigt wichtige Städte

Die Sozialdemokraten sind in 269 Gemeinden am Stimmzettel, in 15 nicht. Flächendeckend gibt es Kandidaturen in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag, Leoben, Graz-Umgebung und Voitsberg. Ein Drittel der 6300 Kandidaten ist weiblich, ihr Anteil steigerte sich um vier Prozent. „Eine Kandidatur vor Ort ist für Frauen eine besondere Herausforderung angesichts der Doppel- und Mehrfachbelastung durch Beruf, Familie und gesellschaftliche Anforderungen sowie veraltete Rollenbildern“, betont Landesfrauenvorsitzende Elisabeth Grossmann. Mehr als 40 Frauen sind Spitzenkandidatinnen. 

Die SPÖ muss absolute Mehrheiten in mehreren prestigeträchtigen Städten verteidigen, darunter Leoben, Leibnitz, Judenburg, Bruck an der Mur, Deutschlandsberg, Kapfenberg, Voitsberg und Mürzzuschlag. Auch in der Bezirkshauptstadt Liezen stellt die SPÖ die Bürgermeisterin. 

259 Gemeinden
FPÖ hofft auf Bürgermeister

Nach den Siegen bei der Nationalrats- und Landtagswahl geht die FPÖ mit breiter Brust in den nächsten Urnengang. Sie tritt in zumindest 259 Kommunen an und rechnet sich neben deutlichen Zugewinne (2020, im Jahr nach „Ibiza“, ging es steil bergab) auch Chancen auf Bürgermeistersitze aus.

Konkret genannt werden Langenwang, Niklasdorf, Birkfeld und Heiligenkreuz am Waasen. Weitere Gemeinden, in denen sich die FPÖ gute Chancen ausrechnet, sind u. a. Kalwang, Stallhofen, Vasoldsberg, Semriach, St. Peter am Ottersbach und Bad Blumau.

104 Gemeinden
Grüne gewinnen neue Zuversicht

Viele neue Mitglieder und Kandidaten seit Jahresbeginn geben den Grünen neue Zuversicht. In Kumberg umfasst die Liste heuer zum Beispiel 40 Personen, in Frohnleiten sind es 25. Die Grünen treten in 104 Kommunen an und haben teils hervorragende Ergebnisse aus dem Jahr 2020 zu verteidigen, etwa in Gleisdorf, Deutsch Goritz, Bad Aussee und Stattegg.

Wahlkampfkosten

Einige Parteien nennen ihre Wahlkampfkosten: Die Grünen haben insgesamt 400.000 Euro budgetiert, bei der FPÖ sind es 270.000 Euro von der Landespartei, die KPÖ hat 180.000 Euro vorgesehen, bei den Neos sind es circa 250.000 Euro.

34 Gemeinden
Obersteiermark als KPÖ-Kernland

Die Kommunisten stehen in 34 Gemeinden am Stimmzettel, das sind drei weniger als im Jahr 2020. Stolz ist man auf die neue Kandidatur in Weiz, der Schwerpunkt liegt aber auf der Mur-Mürz-Furche. In der Bezirkshauptstadt Leoben hat man beispielsweise fünf Mandate, hier tritt Urgestein Werner Murgg, der im Vorjahr sein Landtagsmandat zurückgelegt hat, erneut an.

37 Gemeinden
Neos im Grazer Umland stark vertreten

In 37 statt zuletzt 30 Gemeinden sind die Neos am Stimmzettel, alleine im Bezirk Graz-Umgebung sind es 13. Neu ist etwa Laßnitzhöhe, wo Helmut Siedl von den Grünen zu den Pinken gewechselt ist: „Als einzelne, aber engagierte Person im Gemeinderat kann man mehr bewirken, wenn man Fundamental-Opposition durch eine konstruktivere Herangehensweise ersetzt.“

Philipp Pointner (stellvertrender Landessprecher der Neos) mit Helmut Siedl (Laßnitzhöhe), Jochen Kotschar (Hart bei Graz), Irnes Zehem, Birgit Stanonik (Deutschfeistritz), Johannes Putthapong (Premstätten) und Oliver Höller (Lieboch). (Bild: Neos Steiermark)
Philipp Pointner (stellvertrender Landessprecher der Neos) mit Helmut Siedl (Laßnitzhöhe), Jochen Kotschar (Hart bei Graz), Irnes Zehem, Birgit Stanonik (Deutschfeistritz), Johannes Putthapong (Premstätten) und Oliver Höller (Lieboch).

Neu bei den Neos ist auch Birgit Stanonik. Initialzündung für ihre Kandidatur in Deutschfeistritz waren die schweren Überschwemmungen im Vorjahr. „Diese Katastrophe hat die Menschen in unserer Gemeinde nachhaltig geprägt – auch mich“, sagt die Quereinsteigerin. Weil ihr die entsprechenden Maßnahmen in Land und Gemeinde nicht umfassend genug sind, wurde sie selbst aktiv. So hat sie mit privaten Mitteln einen kilometerlangen Drohnenflug beauftragt, um alle problematischen Stellen im Bachbett erfassen zu lassen und das als Basis für Gegenmaßnahmen heranziehen zu können.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt