Deutschlandsberg

Einer der letzten Ortskaiser kämpft um „Absolute“

Steiermark
19.03.2025 11:00

In der Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg scheint die SPÖ unter Langzeitbürgermeister Josef Wallner fest im Sattel. Heuer gibt es bei der Wahl weniger Konkurrenz als vor fünf Jahren – doch diese üben teils scharfe Kritik an den regierenden Roten.  

Der Herr Bürgermeister hat einen der schönsten Arbeitsplätze des Landes: Das heutige Rathaus, auch „Judsches Haus“ genannt, wurde anno 1322 erstmals erwähnt und war Verwaltungssitz der Salzburger Erzbischöfe.

Ein denkmalgeschütztes Schmuckstück mit Blick auf die Burg Deutschlandsberg, prächtiges Wahrzeichen der knapp 12.000 Einwohner zählenden Bezirkshauptstadt im Westen der Steiermark. Josef Wallner regiert hier seit mittlerweile 25 Jahren und ist einer der letzten roten „Ortskaiser“ mit absoluter Mehrheit.

Gemeindewahl 2020

  • ÖVP: 16,9 Prozent (5 Mandate)
  • SPÖ: 59,9 Prozent (20 Mandate)
  • FPÖ: 4,0 Prozent (1 Mandat)
  • Grüne: 12 Prozent (4 Mandate)
  • KPÖ: 2,9 Prozent (1 Mandat)
  • Neos: 1,7 Prozent (0 Mandate)
  • Liste Klug: 2,7 Prozent (0 Mandate)

„In Vorarlberg hätten wir zwei Millionen Euro mehr“
Wallner ist beliebt, mit jedem per Du und gilt als Kümmerer mit großer Leidenschaft für seinen Beruf. Auch wenn die Zeiten für Gemeindepolitiker schon einmal wesentlich leichter waren. Die Aufgaben nehmen von Jahr zu Jahr zu, die Ausgaben steigen und steigen, die Zuschüsse der öffentlichen Hand aber gehen zurück. „Wären wir eine Stadt in Vorarlberg, bekämen wir jedes Jahr um zwei Millionen Euro mehr an Ertragsanteilen“, ortet der SPÖ-Mann eine ungerechte Verteilung rot-weiß-roten Steuergeldes.

Um etwa die Energiekosten in den Griff zu bekommen, setzt die Gemeinde auf Energieautarkie: Zusätzliche Photovoltaik-Anlagen und ein neues Laufkraftwerk an der Laßnitz (mit Fischaufstiegshilfe) sorgen künftig dafür, dass städtische Gebäude wie Schulen mit Strom beliefert werden.

Gunther Riedlsperger ist Spitzenkandidat der ÖVP, Maria Huber führt die „Grünen und Bürgerliste“ an.  (Bild: Krone KREATIV/Marusa Puhek, Marija Kanizaj)
Gunther Riedlsperger ist Spitzenkandidat der ÖVP, Maria Huber führt die „Grünen und Bürgerliste“ an. 

120 Millionen Euro für Schulstandort
Apropos Schulen: Der Standort Deutschlandsberg wird mit einer eigenen HTL noch einmal aufgewertet und mit 120 Millionen Euro vom Bund ordentlich finanziell ausgestattet. „Die Schulen sind dann auch vom Bahnhof aus zu Fuß in drei, vier Minuten erreichbar“, freut sich Wallner über die gute Anbindung. Die mit Jahresende freilich auch die neue Koralmbahn bietet: „Das ist für die Weststeiermark ein Infrastrukturprojekt von unglaublicher Bedeutung!“

Die Konkurrenten der SPÖ
Um Stimmen in der Bezirksstadt kämpfen heuer auch Gunther Riedlsperger (ÖVP), Christian Siderits (FPÖ), Maria Huber (Grüne und Bürgerliste) sowie Marc Ortner (Liste Zukunft Deutschlandsberg). Die Oppositionellen kritisieren etwa zu knappe Kassen bei steigendem Sanierungsbedarf (marode Straßen).

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