Das gegen den ehemaligen Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) geführte Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts, dass er anlässlich eines Jagdausfluges mit Rekord-Pleitier René Benko in der Steiermark entgegen dem aufrechten Waffenverbot eine Schusswaffe gebraucht hatte, wurde von der Staatsanwaltschaft Innsbruck eingestellt.
Der Verdacht gegen Dornauer hatte sich aufgrund eines in der „Krone“ veröffentlichten Fotos ergeben, auf dem zu sehen ist, dass Dornauer auf seinem Jägerhut einen Beutebruch trägt, was nach der Jagdtradition nur dem zusteht, der das Wild erlegt hat. Auf dem Foto war außerdem René Benko abgebildet und der Jagdgast, der zur Jagd eingeladen war.
Hotelier soll Hirsch erlegt haben
Dieser Jagdgast – ein Tiroler Hotelier -, hat angegeben, dass er den Hirsch erlegt habe und Dornauer nicht der Schütze war. „Das hat auch der Berufsjäger bestätigt, der als Pirschführer dabei war und in der Abschussmeldung den Jagdgast als Erleger des Wildes eingetragen hat“, schildert Hansjörg Mayr, Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft.
Damit liegen keine ausreichenden Beweise dafür vor, dass Dornauer eine Waffe benützt und gegen das Waffenverbot verstoßen hat.
Hansjörg Mayr, Staatsanwaltschaft Innsbruck
Bild: Christof Birbaumer
Benko will bei Jagd nicht dabeigewesen sein
René Benko habe angegeben, nur beim späteren Foto, aber nicht bei der Jagd dabei gewesen zu sein. Auch das sei von den anderen bestätigt worden. „Damit liegen keine ausreichenden Beweise dafür vor, dass Dornauer eine Waffe benützt und gegen das Waffenverbot verstoßen hat“, so Mayr weiter.
Waffe in offenem Auto am Flughafen
In der unrühmlichen „Jagd-Affäre“ rund um René Benko, die auch den damaligen Landeshauptmannstellvertreter von Tirol und SPÖ-Landesparteichef Georg Dornauer mitgerissen hatte, hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft im November ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet. „Wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Waffenverbot“, wie es damals in einer Stellungnahme hieß. Das brisante Foto habe den Anfangsverdacht begründet, hieß es damals außerdem.
Über Dornauer war 2019 ein Waffenverbot verhängt worden, nachdem er sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster am Innsbrucker Flughafen liegen gelassen hatte. Securitys entdeckten die Waffe des damaligen Tiroler Oppositionspolitikers. Die Behörde erließ ein unbefristetes Waffenverbot, das anschließend vom Landesverwaltungsgericht bestätigt wurde. Damit waren auch der Verlust der Jagdkarte und der Einzug seiner Waffe verknüpft.
Dornauer tritt politisch nur zur Seite
Nach der „Jagd-Affäre“ wurde der Druck für Dornauer letztlich zu groß – Dornauer hat sich als Landeshauptmannstellvertreter und Landesparteichef zurückgezogen, ist aber weiter Abgeordneter im Tiroler Landtag.
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