In Teufenbach-Katsch

ÖVP und FPÖ teilen sich das Bürgermeister-Amt

Steiermark
10.04.2025 09:22

Der nächste blaue Bürgermeister in der Steiermark: Gottfried Sperl übernimmt das Amt in Teufenbach-Katsch – allerdings nur bis zur Hälfte der Periode, dann übernimmt Peter Panzer von der ÖVP. Entscheidung auch im Kurort Bad Gleichenberg: ÖVP und FPÖ haben eine Arbeitsübereinkunft erzielt. In Langenwang dürften die Freiheitlichen hingegen nicht zum Zug kommen. In Pernegg bleibt Eva Schmidinger (ÖVP) trotz starker Verluste Bürgermeisterin.

Die ÖVP hat in Bad Gleichenberg bei der Wahl am 23. März nur leicht von 48,9 auf 47,6 Prozent verloren – das reichte aber, um über nur noch zwölf statt 13 Sitze im Gemeinderat zu verfügen. Die absolute Mehrheit ist weg! Theoretisch wäre eine Koalition gegen die ÖVP möglich gewesen, dafür hätten FPÖ (zehn Mandate), SPÖ (2) und Grüne (1) gemeinsame Sache machen müssen.

Nun kommt eine „große Koalition“, denn ÖVP und FPÖ einigten sich auf ein Arbeitsübereinkommen, wie Donnerstagfrüh mitgeteilt wurde. „Trotz schwieriger Zeiten wollen wir den notwendigen Aufschwung gestalten und Bad Gleichenberg mit vereinten Kräften in eine erfolgreiche Zukunft führen“, werden Bürgermeister Michael Karl (ÖVP) und der künftige erste Vizebürgermeister Michael Wagner (FPÖ) zitiert.

Einigung in Bad Gleichenberg zwischen Michael Karl (links) und Michael Wagner.  (Bild: Gemeinde Bad Gleichenberg)
Einigung in Bad Gleichenberg zwischen Michael Karl (links) und Michael Wagner. 

Die Hand an die Opposition SPÖ und Grüne bleibe ausgestreckt, so Karl. Wagner lobt den „offenen, respektvollen und lösungsorientierten Dialog“, den der Bürgermeister bereits in der vergangenen Gemeinderatsperiode gezeigt habe. 

Halbzeitlösung in Teufenbach-Katsch
Eine Einigung zwischen Schwarz und Blau gibt es auch in Teufenbach-Katsch (Bezirk Murau). Dort verlor ja die SPÖ mit Bürgermeisterin Lydia Künstner-Stöckl den ersten Platz, nun wird es eine Halbzeitlösung geben, bestätigt Wahlsieger und ÖVP-Spitzenkandidat Peter Panzer der „Krone“. In der ersten Hälfte der kommenden fünf Jahre wird Gottfried Sperl von der FPÖ Bürgermeister sein, in der zweiten Hälfte Panzer.

„Inhaltlich gab es mit der FPÖ die meisten Übereinstimmungen“, sagt Panzer. Laut Sperl habe das Wahlergebnis klar gezeigt, wen die Bevölkerung haben möchte: ÖVP und FPÖ haben ja klar zugelegt und je drei Mandate dazugewonnen. Der frühere Bundesrat Sperl war übrigens schon bis zur Fusion im Jahr 2015 Bürgermeister von Frojach-Katsch.

Damit ist der dritte blaue Bürgermeister in der Steiermark nach Leibnitz und St. Georgen ob Kreischberg fix. Auch in St. Michael schaut es ja positiv für die Landeshauptmann-Partei aus.

ÖVP und SPÖ bremsen FPÖ in Langenwang aus
Nichts wird es wohl mit einem FPÖ-Bürgermeister in Langenwang. Wie Spitzenkandidat Philipp Könighofer Donnerstagfrüh öffentlich machte, habe die SPÖ (drei Mandate) am Mittwoch mitgeteilt, dass sie sich für eine Variante mit der ÖVP entschieden habe. Zudem habe die ÖVP (zehn Mandate) die von den Blauen angebotene Halbzeitlösung (zuerst ein ÖVP-Bürgermeister, dann ein FPÖ-Gemeindechef) abgelehnt.

Damit zeichnet sich in der Mürztaler Gemeinde eine schwarz-rote Zusammenarbeit ab. Könighofer ist enttäuscht: Man habe den Mandatsstand von vier auf acht verdoppelt und mit 38,3 Prozent das steiermarkweit drittbeste FPÖ-Ergebnis erzielt. Die ÖVP habe nach 40 Jahren die absolute Mehrheit gebrochen. „Dieses demokratische Ergebnis haben wir Freiheitlichen als Zeichen der Erneuerung verstanden“, so Könighofer, der künftig eine „noch aktivere FPÖ“ in Langenwang verspricht. 

Weibliche Doppelspitze in Pernegg
Die Würfel endgültig gefallen sind in Pernegg. Hier hat die ÖVP mit Eva Schmidinger bei der Wahl fast 20 Prozentpunkte verloren und lag nur noch knapp vor der SPÖ. Doch Schmidinger bleibt im Amt. Sie konnte ein Übereinkommen mit der Liste ALP, die mit einem Sitz im Gemeinderat Zünglein an der Waage war, erzielen. ALP-Kandidatin Martina Spitzer wird Vizebürgermeisterin, die SPÖ bleibt trotz Beinahe-Verdoppelung des Wahlergebnisses nur der Gemeindekassier.

Eva Schmidinger (links) bleibt Bürgermeisterin in Pernegg, neue Vizebürgermeisterin wird Martina Spitzer.  (Bild: Gemeinde Pernegg)
Eva Schmidinger (links) bleibt Bürgermeisterin in Pernegg, neue Vizebürgermeisterin wird Martina Spitzer. 

„Eine große Lösung mit der SPÖ Pernegg wäre formal der einfachere Weg gewesen. Doch fehlende Kompromissbereitschaft und unrealistische Forderungen in den Gesprächen haben gezeigt, dass es dem Gegenüber eher um Posten als um Inhalte geht“, so Schmidinger in einem Schreiben an die Bevölkerung. Der ALP sei es hingegen vor allem um die Inhalte gegangen. 

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