Seit Sonntagabend machten zahlreiche umgestürzte Bäume der Bevölkerung und den Helfern im Burgenland zu schaffen. Auf der Rosalia ächzten die Bäume den zweiten Tag unter der Last des Eises. Immer wieder war auch zu hören, wie einzelne Äste oder ganze Bäume brachen und zu Boden stürzten. Eine Beseitigung der Stämme sei unter den gegebenen Umständen noch zu gefährlich. "Einsatzfahrten werden sichergestellt", erklärte Jutta Luntzer von der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg. Die Straßensperre bleibe nach der momentanen Wetterlage sicherlich noch länger aufrecht.
"Die Bevölkerung wird aufgefordert, in ihren Wohnhäusern zu bleiben", sagte die Bezirkshauptmann-Stellvertreterin. Dies sei nicht nur wegen der Gefahr durch umstürzende Bäume ratsam. Witterungsbedingt hatte sich seit dem Vormittag stellenweise auch Glatteis gebildet: "Man sollte sich nicht in Gefahr begeben." Rettungs- oder andere Fahrten könnten, falls notwendig, nur in Begleitung der Feuerwehr durchgeführt werden, weil noch immer Bäume herumliegen. "Es wird sichergestellt, solange es hell ist, dass die Einsatzwege frei gehalten werden können." Dazu stünden unter anderem Räumfahrzeuge des Straßendienstes zur Verfügung.
Hohe Wand gesperrt, Menschen evakuiert
Der Straßendienst verzeichnete am Dienstag etwa 50 Straßenverbindungen, die im Waldviertel wegen Baumbruchs und Glättebildung gesperrt waren. Gesperrt wurde auch das beliebte Ausflugsziel Hohe Wand. Wegen vereister Bäume mussten noch am Montagabend einige Holzhäuser geräumt werden. Elf Personen wurden laut Bezirkshauptmannschaft evakuiert, 31 weitere Bewohner seien auf der Hohen Wand geblieben. Laut dem Wetterbericht sei erst am Donnerstag mit einer Verbesserung zu rechnen, schilderte Luntzer.
Stromausfälle in Nationalparkgemeinde
Zu einem neuen "Hotspot" wurde im Laufe des Tages die Nationalparkgemeinde Hardegg (Bezirk Hollabrunn). Dort war laut Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, eine Siedlung mit etwa 60 Menschen ohne Strom. Die Feuerwehr sorgte für die Energie- und auch die Trinkwasserversorgung. Auch eine Sprenggruppe war im Einsatz, um umgestürzte Baumgruppen gefahrlos beseitigen zu können. Die EVN sprach am Dienstagnachmittag von etwa 2.000 Kunden, die im Waldviertel ohne Strom seien. EVN-Mitarbeiter würden nicht nur Störungen beheben. Sie seien auch damit beschäftigt, den Einsatz der Notstrom-Aggregate zu koordinieren.
Die glatten Straßen haben dazu geführt, dass im Raum Ottenschlag (Bezirk Zwettl) etwa ein Dutzend Schulen geschlossen blieben. Der Transport der Kinder mit Autobussen in die Schulen wäre aufgrund der Witterungsverhältnisse zu gefährlich, sagte Alfred Grünstäudl, Bildungsbeauftragter für das Waldviertel. Die etwa ein Dutzend Schulen blieben daher geschlossen, "bis sich die Lage normalisiert".
Über 1.000 Helfer im Einsatz
Seit der Nacht auf Samstag gab es insbesondere im Waldviertel rund 450 Einsätze der Feuerwehr. "Es werden stündlich mehr", sagte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, am Dienstagnachmittag. Etwa 1.000 Helfer von 82 Feuerwehren mussten bisher ausrücken. Laut Resperger standen allein seitens der Feuerwehr 15 Großstromgeneratoren im Einsatz.
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