Die Nationalratswahl ist geschlagen, der haushohe Favorit hat gewonnen: Die ÖVP von Sebastian Kurz kommt laut vorläufigem Endergebnis inklusive Wahlkarten-Prognose mit 37,1 Prozent klar auf Platz eins. Deutlich dahinter landet die SPÖ mit 21,7 Prozent. Die zuletzt in Turbulenzen geratene FPÖ stürzt ab und kommt auf 16,1 Prozent - vor zwei Jahren waren es noch 26,0 Prozent gewesen. Dahinter stürmen die wiedererstarkten Grünen auf Platz vier, sie erreichen 14,0 Prozent. Die NEOS legen auf 7,8 Prozent zu, die Liste JETZT verpasst mit 2,0 Prozent den Wiedereinzug in den Nationalrat.
Die Grafik unten zeigt das vorläufige Endergebnis OHNE WAHLKARTEN-PROGNOSE:
Wahlkarten können kaum noch etwas ändern
Kurz nach 21 Uhr stand am Sonntagabend das vorläufige Endergebnis fest. Die Wahlkarten-Prognose des SORA-Instituts lässt eine Schwankungsbreite von 0,7 Prozentpunkten offen. Erst wenn am Donnerstag die letzte Wahlkarte ausgezählt ist, wird es ein Endergebnis geben, am großen Bild wird das freilich nichts mehr ändern.
Türkis-grüne Mandatsmehrheit
Der Wahlsieger ÖVP erreicht 71 Mandate (plus neun), die SPÖ 41 (minus elf), die FPÖ 30 (minus 21), die Grünen 26 (sie waren im letzten Nationalrat nicht vertreten) und die NEOS 15 (plus fünf). Damit hätten - entgegen der meisten Umfragen - ÖVP und Grüne eine recht stabile Mehrheit: Gemeinsam kommt man auf 97 Sitze im neuen Nationalrat - ein Überhang von fünf Mandaten. Die ÖVP hat freilich auch die Möglichkeit, mit der SPÖ oder weiterhin mit der FPÖ zu koalieren.
Alle Daten zum Schicksalstag
Hier können Sie den Wahl-Krimi im krone.at-Live-Blog nachlesen. Unten sehen Sie alle relevanten Daten zum Schicksalstag nach den turbulenten viereinhalb Monaten seit Platzen der Ibiza-Bombe.
Prächtigstes Wahlwetter
Die Wahlbeteiligung lag 2017 bei im europäischen Vergleich sehr starken 80,0 Prozent. Diesmal ging sie auf 75,5 Prozent zurück. Am Wetter lag es jedenfalls nicht: Im ganzen Land herrschte am Sonntag traumhaftes Herbstwetter.
Auch aus der letzten Nationalratswahl 2017 war die ÖVP unter Kurz als Sieger hervorgegangen, die SPÖ (damals unter Christian Kern) lag knapp vor der von Heinz-Christian Strache angeführten FPÖ. Die NEOS behaupteten sich im Parlament, Pilz zog mit seiner damals neuen Liste ein, die Grünen flogen sensationellerweise hinaus (siehe Grafik).
Nur zwei Spitzenkandidaten von 2017 wieder mit dabei
Zwei Jahre später waren die Spitzenkandidaten großteils andere: Pamela Rendi-Wagner war auf den überstürzt abgetretenen Kern gefolgt, NEOS-Gründer Matthias Strolz hatte Wunschnachfolgerin Beate Meinl-Reisinger an der Parteispitze installiert, die gerupften Grünen waren mit Werner Kogler bei null gestartet, und die FPÖ hatte mit der Ibiza-Affäre im Mai und der Aufregung um Straches Spesen wenige Tage vor der Wahl ein doppeltes Fiasko erlebt, das Norbert Hofer als Parteichef abzufangen versuchte. Lediglich Kurz und Pilz traten auch 2019 an.
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