Herr, Lugar, Duzdar

Nationalrat neu: Wer gehen muss – wer noch zittert

Österreich
30.09.2019 14:46

Zwar sind die Wahlkarten zur Nationalratswahl noch nicht vollständig ausgezählt, dennoch steht jetzt schon fest, dass einige prominente Politiker dem künftigen Nationalrat nicht mehr angehören werden. So müssen sich etwa Robert Lugar (FPÖ), die frühere Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) oder Mathematiker Rudolf Taschner (ÖVP) aus dem Hohen Haus verabschieden. Noch unsicher ist der Einzug von SJ-Chefin Julia Herr.

Im Wesentlichen steht die personelle Zusammensetzung des künftigen Nationalrats fest. Die zeigt, dass es bei der SPÖ und den Freiheitlichen jede Menge lang gediente Abgeordnete erwischt hat.

ÖVP: Kein Mandat für Taschner
Doch selbst bei der ÖVP, deren Klub sich ordentlich, aber nicht um Prominente vergrößert, gibt es gemäß Ergebnis plus (SORA-)Briefwahlprognose Personalopfer. Rudolf Taschner hat kein Mandat mehr, und auch das des oberösterreichischen Langzeitabgeordneten Nikolaus Prinz, immerhin seit 1999 im Nationalrat, wackelt bedenklich vor der Briefwahl-Auszählung.

Prof. Dr. Rudolf Taschner (Bild: Reinhard Holl)
Prof. Dr. Rudolf Taschner

Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Lercher fix im Nationalrat
Bei der SPÖ muss Hermann Krist, seit 2002 im Hohen Haus, gehen, dasselbe gilt für Walter Bacher aus Salzburg. Ausscheiden muss auch die frühere Staatssekretärin Muna Duzdar, vielleicht auch Sicherheitssprecherin Angela Lueger und fix SoHo-Vertreter Mario Lindner. Noch unsicher ist der Einzug von SJ-Chefin Julia Herr, eher dürfte es Barbara Teiber, die Vorsitzende der größten Einzelgewerkschaft GPA, schaffen. Fix neu ein Mandat hat dafür der frühere Bundesgeschäftsführer Max Lercher.

(Bild: APA/Helmut Fohringer)

FPÖ: Kein Mandat für Höbart, Schimanek und Lugar
In der FPÖ heißt es etwa für den früheren niederösterreichischen Landesparteisekretär Christian Höbart nach elf Jahren Schreibtisch räumen. Auch Frauenchefin Carmen Schimanek hat derzeit kein Mandat. Gleiches gilt für Maximilian Linder aus Kärnten, seinen Landsmann Wendelin Mölzer und den Gewerkschafter Werner Herbert. Weichen muss weiters der frühere BZÖ- und Stronach-Politiker Robert Lugar, dasselbe blüht Gesundheitssprecherin Birgit Povysil und Seniorenvertreter Werner Neubauer. Nicht zuletzt hat - zumindest noch - Hans-Jörg Jenewein, immerhin Fraktionschef im BVT-U-Ausschuss, kein Mandat.

Christian Höbart (Bild: APA/HANS PUNZ)
Christian Höbart

Philippa Strache verzichtet freiwillig
Senior Norbert Van Handel ist der bekannteste Neuzugang, Philippa Strache hat angekündigt, zu verzichten. Bei der FPÖ ist freilich die Mandatszuteilung immer besonders schwierig einzuschätzen, da hier oft noch auf Wunsch der Landesparteien Kandidaten ihre Mandate nicht annehmen. Ob es heuer im geschrumpften Klub auch so sein wird, muss man abwarten.

(Bild: EXPA/picturedesk.com/Michael Gruber)

Comeback von Sigrid Maurer
Die Grünen haben in ihrem Comeback-Klub mit Bundessprecher Werner Kogler und Sigrid Maurer nur zwei Abgeordnete aus alten Zeiten. Aber Ewa Ernst-Dziedzic und David Stögmüller waren immerhin schon im Bundesrat. Alma Zadic wechselt nur die Reihen, sie saß in der vergangenen Periode für JETZT im Nationalrat. Michel Reimon war bis vor Kurzem EU-Parlamentarier. Im Wahlkampf in den Vordergrund gerückt wurden Leonore Gewessler, die von Global 2000 kam, sowie die Journalistin Sibylle Hamann.

Sigrid Maurer (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Sigrid Maurer

Mit Stefan Kaineder aus Oberösterreich und Nina Tomaselli aus Vorarlberg sind auch zwei Hoffnungsträger aus den Ländern frisch im Nationalrat. Universitären Glanz bringt die frühere Vorsitzende der Universitätenkonferenz Eva Blimlinger. Auf Regierungserfahrung kann Astrid Rössler aus Salzburg verweisen.

Bei den NEOS haben sich alle bisherigen Mandatare, die auch angetreten sind, wieder für einen Parlamentssitz qualifiziert. Bekanntester Neuling ist der frühere „Kurier“-Herausgeber Helmut Brandstätter. Neu ist, dass es mit Johannes Margreiter auch einen Vertreter Tirols im NEOS-Klub gibt.

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