Empörung über SP-Heide

Streit um Manager von Kulturhauptstadt Bad Ischl

Oberösterreich
21.03.2021 19:00

ÖVP-Bürgermeister werfen dem Aufsichtsratsvorsitzendem Hannes Heide (SPÖ) vor, Geschäftsführer Rabl von Aufgaben entbinden zu wollen - EU-Parlamentarier will nach „personellen Lösungen“ suchen

Eine Polit-Diskussion ist am Sonntag rund um das Kulturhauptstadt-Management „Die Originale 2024 - Bad Ischl - Salzkammergut“ entfacht. In einer Presseaussendung behaupteten ÖVP-Bürgermeister der Region, der Aufsichtsratsvorsitzende der Kulturhauptstadt 2024-GmbH, EU-Parlamentarier Hannes Heide (SPÖ), wolle den künstlerischen Leiter und Geschäftsführer, Stephan Rabl, von seinen Aufgaben entbinden. Heide rechtfertigt sich mit „personellen Lösungen“, die er finden wolle.

Appelle von türkisen Ortschefs
„Die Originale 2024“ erstreckt sich über 23 Gemeinden und die beiden Bundesländer Oberösterreich und Steiermark. Die türkisen Ortschefs von Gmunden mit Stefan Krapf, Scharnstein mit dem Landtagsabgeordnetem Rudolf Raffelsberger und Vorchdorf mit Gunter Schimpl appellierten an den Aufsichtsratsvorsitzenden und roten EU-Politiker, „die Mitarbeiter in Ruhe an den gestellten Aufgaben arbeiten zu lassen“. Alle drei lobten die Arbeit und Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Leiter ausdrücklich. Krapf, gleichzeitig auch Heides Stellvertreter im Gremium, zeigte sich „überrascht“ von der „Unruhe um Stephan Rabl“.

Unterschiedliche Sichtweisen
Hannes Heide wehrt sich gegen die erhobenen Vorwürfe. „Rabl ist ein Experte, seine Erfahrungen und Kompetenzen stehen außer Diskussion“, meinte der EU-Politiker. Er bestätigte allerdings, dass es „unterschiedliche Sichtweisen mit dem künstlerischen Leiter“ gebe.

Aufsichtsratssitzung am Freitag
Zu einer am kommenden Freitag anberaumten Aufsichtsratssitzung gab sich Heide wortkarg. „Ich führe keine Diskussion öffentlich, ich bin für interne Prozesse“, sagte er. Manche „Akteure“ würden „Handlungsbedarf“ sehen, dazu zählten unter anderem Einreicher von Projekten. Im Rahmen der Sitzung wolle man erörtern, wie eine personelle Lösung aussehen könne. Er selber könne ohnehin keine Entscheidung diesbezüglich treffen. „Ich kann nur Empfehlungen aussprechen.“
Rabl selbst war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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