Ab 7. April sollen, so lautet die Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den östlichen Bundesländern, die Corona-Zutrittstests für den Handel in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland starten. Allein: Damit der Gesundheitsminister das verordnen kann, ist eine Gesetzesänderung nötig - und die Opposition kündigte an, dies zu blockieren. Im Gegensatz zum Nationalrat hat Türkis-Grün im Bundesrat, der Länderkammer des Parlaments, nämlich keine Mehrheit. SPÖ, FPÖ und Neos können den Beschluss dort um acht Wochen verzögern - womit die österlichen Tests obsolet wären.
Wir haben im Burgenland nur mehr wenige Intensivbetten für Corona-Patienten frei, daher ist es der dümmste Zeitpunkt, aus parteipolitischem Kalkül wichtige rechtliche Rahmenbedingungen zu blockieren.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
Doch an diesem Punkt kommt die burgenländische SPÖ ins Spiel: Wie die „Krone“ erfuhr, werden die zwei roten Bundesratsmitglieder aus dem Burgenland bei der Abstimmung den Saal verlassen - und damit von der Linie der Bundes-SPÖ abweichen. Den Bundesgenossen richtet Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), der unlängst selbst noch für Öffnungen plädiert hatte, aus: „Wir haben im Burgenland nur mehr wenige Intensivbetten für Corona-Patienten frei, daher ist es der dümmste Zeitpunkt, aus parteipolitischem Kalkül wichtige rechtliche Rahmenbedingungen zu blockieren.“
Es ist dies nicht der erste interne Protest der zwei burgenländischen Roten im Bundesrat - im Jänner lief das Ganze aber noch umgekehrt ab: Damals stimmten sie gegen die Linie der Bundes-SPÖ, als diese mit einem türkis-grünen Corona-Paket einverstanden war.
Dieser kleine inneroppositionelle Protest hat große Folgen: Da ÖVP und Grüne 30 der 61 Mitglieder des Bundesrates stellen, ist die hauchdünne rot-blau-pinke Mehrheit in der Länderkammer ohne die beiden Burgenländer dahin – und das Corona-Paket kann beschlossen werden.
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