Tests länger gratis

3G am Arbeitsplatz kommt mithilfe der SPÖ nun fix

Politik
19.10.2021 15:00

Sah es am Vormittag noch so aus, als ob sich die Einführung von 3G am Arbeitsplatz noch um Wochen verzögert, wurden doch noch schnell die Weichen dazu gestellt. Die Koalition hat sich am Dienstag mit der SPÖ verständigt - damit ist die Blockade der gesetzlichen Grundlage vom Tisch. Dafür konnten die Sozialdemokraten ihren Wunsch durchsetzen, dass betriebliche Tests auch nach Ende Oktober gratis bleiben. Die Verordnung, wie 3G am Arbeitsplatz geregelt werden wird, soll in den nächsten Tagen kommen.

Der Grundsatz ist bereits klar. Wer nicht alleine arbeitet, wird entweder geimpft, in den vergangenen sechs Monaten genesen oder aktuell getestet sein müssen, um seinen Job ausüben zu können. Ob es für nur Getestete Zusatzregeln wie Maskenpflicht geben wird, ist noch unklar.

FPÖ und NEOS zeigten sich skeptisch
Ob es für 3G am Arbeitsplatz überhaupt eine gesetzliche Grundlage braucht, ist juristisch umstritten. Das Gesundheitsministerium geht aber davon aus, weshalb vergangene Woche ein entsprechender Beschluss im Nationalrat erfolgte. Da die Koalition diese Woche im Bundesrat aber noch in der Minderheit ist, musste die SPÖ überzeugt werden. Von den Freiheitlichen war keine Unterstützung zu erwarten und auch die NEOS blieben skeptisch.

(Bild: APA/STADT WIEN/DAVID BOHMANN)

Betriebliche Tests bleiben so lange gratis wie Screening-Programme
Die Verhandlungen haben nun den von der SPÖ gewünschten Abschluss gebracht. Im Bundesrat wird ein (unverbindlicher) Entschließungsantrag gemeinsam beschlossen, wonach dem Nationalrat umgehende eine Gesetzesvorlage zuzuweisen ist mit dem Ziel, die betrieblichen Tests so lange für kostenlos zu erklären, wie die Teilnahme an bevölkerungsweiten Screening-Programmen gratis ist. Für die Ländertests hatte der Nationalrat Ende März als vorläufiges Enddatum festgelegt.

SP-Vizeklubchef Jörg Leichtfried freute sich in einer Aussendung, dass sich der Druck seines Klubs ausgezahlt habe: „Die SPÖ ist für die 3G-Regel am Arbeitsplatz. Aber man kann nicht für 3G am Arbeitsplatz sein und gleichzeitig die betrieblichen Gratis-Testungen streichen, wie die Regierung das ursprünglich wollte.“ Das wäre Politik am Rücken der Arbeitnehmer.

Die Sozialdemokraten hatten freilich auch ein gutes Druckmittel. Ohne die Einigung hätten sie am Donnerstag gemeinsam mit Freiheitlichen und NEOS bewirken können, dass die Grundlage für 3G acht Wochen abliegt, die Regelung damit erst rund um Weihnachten in Kraft treten hätte können.

FPÖ über steigenden Impfdruck empört
Die Freiheitlichen sind jedenfalls über 3G am Arbeitsplatz empört. Diese Maßnahme sei völlig evidenzbefreit und diene nur dazu, den indirekten Impfdruck weiter zu erhöhen, meinte Klubobmann Herbert Kickl in einer Aussendung. Das Ziel ist klar: „Nicht geimpfte Menschen sind böse und müssen deshalb besonders schikaniert werden, damit sie klein beigeben und sich impfen lassen, um nicht weiter gebrandmarkt zu sein“, schreibt der Fraktionschef.

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