Landesfürsten zittern

Jetzt bläst die FPÖ zum Sturm auf die Bundesländer

Innenpolitik
04.10.2024 22:30

Nach erfolgreich geschlagener Nationalratswahl nimmt die FPÖ nun die Landesfürsten ins Visier. In Vorarlberg und in der Steiermark sind die Freiheitlichen knapp an der regierenden ÖVP dran. Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) bekommt mit Norbert Hofer einen ernsthaften Gegner.

In vier Bundesländern (Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Burgenland) waren die Freiheitlichen bei der Nationalratswahl auf Platz eins. Nun wollen sie diesen Triumph bei den kommenden Landtags- und Gemeinderatswahlen wiederholen.

Wallner muss in Vorarlberg zittern
Bereits in neun Tagen wird in Vorarlberg gewählt, Landeshauptmann Markus Wallner kämpft gegen Christof Bitschi (FPÖ) um die Vormachtstellung. Bei der Nationalratswahl lag die FPÖ (27,1 Prozent) nur knapp hinter der ÖVP (29,1).

Spannung in Vorarlberg: ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner muss sich am 13. Oktober gegen Christof Bitschi (FPÖ) behaupten. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Spannung in Vorarlberg: ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner muss sich am 13. Oktober gegen Christof Bitschi (FPÖ) behaupten.

Wird die Steiermark blau?
In der Steiermark spricht Spitzenkandidat Mario Kunasek davon, dass die FPÖ im Landtagswahlkampf „wieder bei Null anfängt“, denn „es ist eine neue Wahl“. Er gibt sich aber optimistisch, am 24. November Platz eins zu schaffen.

FPÖ-Sturm auf die Landesfürsten: Norbert Hofer will im Burgenland Hans Peter Doskozil (SPÖ) vom Thron stoßen, Mario Kunasek möchte Christopher Drexler (ÖVP) beerben. Auch Markus Wallner (ÖVP) muss in Vorarlberg um seinen Landeshauptmann-Sessel bangen, Johanna Mikl-Leitner hat noch etwas Zeit. (Bild: Krone KREATIV)
FPÖ-Sturm auf die Landesfürsten: Norbert Hofer will im Burgenland Hans Peter Doskozil (SPÖ) vom Thron stoßen, Mario Kunasek möchte Christopher Drexler (ÖVP) beerben. Auch Markus Wallner (ÖVP) muss in Vorarlberg um seinen Landeshauptmann-Sessel bangen, Johanna Mikl-Leitner hat noch etwas Zeit.

Und was wäre dann? Kunasek: „Wir haben das Privileg, dass nicht der Bundespräsident entscheidet, wer mit der Regierungsbildung beauftragt wird. Die Landesverfassung sieht vor, dass automatisch die stimmenstärkste Partei mit den anderen spricht.“ Auszugehen wäre davon, dass ÖVP und SPÖ prinzipiell zu einer Partnerschaft mit der (siegreichen) FPÖ bereit wären.

FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek will Christopher Drexler (ÖVP) in der Steiermark vom Thron stoßen. (Bild: Jauschowetz Christian/Christian Jauschowetz)
FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek will Christopher Drexler (ÖVP) in der Steiermark vom Thron stoßen.

Drexler will vor der Wahl kein Bundes-Zuckerl
ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler fürchtet unterdessen nichts mehr als eine Zuckerl-Regierungsbildung vor der Landtagswahl – weil er davon ausgehen muss, dass dann die von der Regierungsbildung ausgeschlossene Wahlsieger-Partei FPÖ in der Steiermark erst recht Zulauf bekäme.

Neu gemischt werden die Karten im Jänner auch im Burgenland. Die FPÖ schickt „Geheimwaffe“ Norbert Hofer gegen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in den Ring. Der bisherige Dritte Nationalratspräsident nennt Platz eins als Ziel. Das ist zwar nicht realistisch, aber er ist eine ernste Gefahr für Doskozil und dessen absolute Mehrheit.

Neu gemischt werden die Karten im Jänner auch im Burgenland. Die FPÖ schickt „Geheimwaffe“ Norbert Hofer (re.) gegen SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in den Ring. (Bild: Krone KREATIV/APA)
Neu gemischt werden die Karten im Jänner auch im Burgenland. Die FPÖ schickt „Geheimwaffe“ Norbert Hofer (re.) gegen SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in den Ring.

Es kursieren Spekulationen, wonach es FPÖ und ÖVP darauf anlegen, mit vereinten Kräften Doskozil aus dem Landeshauptmannsessel zu kippen. Bei der Nationalratswahl lieferten sich Freiheitliche und Volkspartei ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das mit 28,9 zu 28,7 Prozent an die FPÖ ging. Die SPÖ kam nur auf 27 Prozent.

Hofer: „Habe mich jetzt endgültig entschieden“
Tatsache ist, dass Hofer im Burgenland Großes vorhat. „Ich habe mich jetzt endgültig entschieden, nicht nochmals zur Bundespräsidentschaftswahl anzutreten. Wenn ich den Schritt mache, war klar, dann bleibe ich im Burgenland“, so Hofer gegenüber der „Krone“.

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