GUTEN MORGEN

Wände wackeln | Kein Frieden

Sie haben Grund zu feiern, die Blauen: Eine Woche nach den Nationalratswahlen, bei denen sie erstmals den ersten Platz in Österreich erreicht haben, befindet sich die FPÖ im Jubelmodus. Da passt ein Treffen zum Oktoberfest im oststeirischen Hartberg perfekt. Tatsächlich kommen Fans von Kickl und Co. aus fast ganz Österreich angereist. Mit blauen Dirndln, Frauen kommen mit blau gefärbten Rastazöpfen und mit blau verzierten Lebkuchenherzen um den Hals. Ihren Helden beklatschen sie minutenlang, stehen dabei auf den Bänken. Der Gepriesene bedankt sich und bekräftigt, dass jetzt „die positive blaue Welle der Freiheit rollt und rollt und rollt.“ Als nächstes soll sie schon am kommenden Sonntag in Vorarlberg weiterrollen. Aber in sieben Wochen dann vor allem in dem Bundesland, in dem gestern schon vorab gefeiert wurde: Bei den Landtagswahlen am 24. November hat der steirische FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek gute Chancen, erster freiheitlicher Landeshauptmann außerhalb Kärntens zu werden. Kickl spürt, so erzählt er es den Fans in der Oststeiermark, dass in Wien bei der ÖVP und der SPÖ „die Wände wackeln“, wenn sie bei der Übertragung aus Hartberg sehen, welche „Kraft in uns schlummert“. Wenn die FPÖ in der Steiermark tatsächlich Platz 1 schafft - ja, dann wackeln wirklich die Wände.

Kein Frieden. Einer der traurigsten Tage der jüngeren Geschichte jährt sich heute: Der Überfall von Hamas-Terroristen auf Israel, bei dem mehr als 1200 Menschen, unter ihnen Frauen, Kinder und sogar Überlebende des Holocaust, auf bestialische Weise ermordet und weitere 250 Opfer als Geiseln entführt wurden. Seit damals hat sich die ohnehin stets höchst prekäre Lage im Nahen Osten noch dramatischer zugespitzt. Israel versucht im Gaza-Streifen die Hamas auszulöschen – und opfert dabei unzählige Zivilisten. In der heutigen Ausgabe der „Krone“ kommt David Roet, der israelische Botschafter in Österreich, zu Wort. Er erinnert an „das größte Pogrom an Juden seit dem Holocaust“ und daran, dass noch immer 101 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Roet bedankt sich aber auch bei der österreichischen Regierung für die Unterstützung Israels und ihre Bemühungen zur Bekämpfung des Antisemitismus. Und verweist darauf, „alle Israelis haben es verdient, sicher nach Hause zurückzukehren“. Darf man da optimistisch sein? Und wie viel Blut wird im Nahen Osten noch vergossen, ehe jemals Frieden einkehrt?  Doch Hoffnung auf Frieden, die gibt es nicht.

Kommen Sie gut durch den Montag!

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