Das schlechteste Ergebnis aller Zeiten für die Partei des regierenden Landeshauptmanns, das weitaus beste für jene Partei, die gerade erst die Nationalratswahlen gewonnen hat, ein mattes Resultat für die einstige steirische Landeshauptmannpartei: Das umschreibt man für gewöhnlich mit „Polit-Beben“.
Tatsächlich steht seit heute in der jetzt blitzblau eingefärbten Grünen Mark kein Stein mehr auf dem anderen. Die steirischen Wähler erschüttern aber nicht nur die Landespolitik, sondern gleich die ganze Republik. Ein blauer Sieg im Bundesland war zwar erwartet worden – aber ein Durchmarsch in dieser Dimension, der kam für die ÖVP wie ein Novembersturm. Ein eiskalter! Die Volkspartei, die längste Zeit führende Partei in der Steiermark oder zumindest während der Voves-Ära knapp hinter der SPÖ platziert, wurde tief verblasen. Und schafft künftig nicht einmal mehr eine Neuauflage der Koalition mit der schwächelnden SPÖ, die genauso wie die ÖVP offenbar ihr bisher schwächstes Landtagswahl-Resultat erzielte.
Keine Frage, dass dieses Beben auch die Bundes-ÖVP erzittern lässt. Aber auch deren schon vor dem heutigen Wahltag stark schwächelnder Koalitionsverhandlungspartner hat nicht gerade Muskelzuwachs erlebt. Schlechte Vorzeichen für die Regierungsverhandlungen? Nein, verheerende!
Das Zuckerl zerbröselt, bevor es klebt. Die ÖVP wird sich in den nächsten Wochen noch mehr mit sich selbst und weniger mit der Republik beschäftigen. Die schon zuvor kraftstrotzende FPÖ wird noch offener ihre Muskeln zeigen – und ÖVP wie SPÖ noch mehr das Fürchten lehren.
Und wer ist schuld? Die Wähler. Und die haben, wie heißt es so schön, immer recht …
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