Alles staubtrocken

Feuerwehren appellieren: „Lasst das Krachen sein!“

Steiermark
30.12.2024 13:03

Viel zu lange hat es in den südlichen und östlichen Teilen der Steiermark nicht geregnet. Es ist staubtrocken. Schon ein kleiner Funken reicht, um eine Katastrophe auszulösen, wie die Brände der letzten Tage gezeigt haben. Die Feuerwehren appellieren daher: „Lasst das Böllern sein!“

Gleich drei große Waldbrände haben die steirischen Feuerwehren im Grazer Umland in den vergangenen Tagen in Atem gehalten. In Semriach und Friesach halfen Kameraden von Wehren anderer Bereichsfeuerwehrverbände aus, um der Flammen Herr zu werden. Ihnen war keine Verschnaufpause gegönnt, denn auch in Laßnitzhöhe und St. Radegund standen Wald- und Wiesenflächen in Flammen.

Zumindest beim Großbrand in Semriach könnte eine Silvester-Rakete Auslöser gewesen sein. Seitens der Polizei ist diese Information nicht gesichert, die Ermittlungen laufen noch. Tatsache ist aber, dass die Erde aufgrund des mangelnden Niederschlags staubtrocken ist. Deshalb der Appell der Feuerwehr: „Lasst bitte das Schießen sein! Der Natur und der Feuerwehr zuliebe!“ 

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Wir bitten die Bevölkerung, auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Es ist aktuell extrem gefährlich, Wald und Wiesen sind massiv trocken. 

Herbert Buchgraber (Bild: Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung)

Herbert Buchgraber, Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung

Dem kann Herbert Buchgraber, Pressesprecher des Bereichsfeuerwehrverbands Graz-Umgebung, nur zustimmen: „Wir bitten die Bevölkerung, auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Es ist aktuell extrem gefährlich, Wald und Wiesen sind massiv trocken. Abgesehen von der Gefahr, die dadurch ohnehin für die Tierwelt ausgeht.“

Anstrengende Löscharbeiten in Laßnitzhöhe  (Bild: Freiwillige Feuerwehr Laßnitzhöhe)
Anstrengende Löscharbeiten in Laßnitzhöhe 

Dass viele Menschen auf die Knallerei dennoch nicht verzichten wollen, ist Buchgraber bewusst. Ihnen möchte er mitgeben: „Wenn es schon nicht anders geht, dann bitte beim Schießen die gesetzlichen Abstände einhalten und auf Plätzen, wo nichts passieren kann. Diese mit Feuerlöscher und Wasserkübel absichern, um im Fall des Falles schnell reagieren zu können. Wenn etwas passieren sollte, bitte umgehend den Feuerwehr-Notruf 122 wählen und nicht abwarten. Besser, wir fahren einmal umsonst als umgekehrt.“

Auch Landeshauptmann Mario Kunasek appelliert an die Vernunft der Menschen: „Man kann bei solchen Wetterbedingungen nur bitten, die Schießerei zu unterlassen oder zumindest auf die Silvesternacht zu beschränken.“

Denn auch in den nächsten Tagen ist mit keinem Niederschlag in den betroffenen Trockengebieten zu rechnen: „Vor allem in Teilen der West- und Oststeiermark und auch im Aichfeld hat es in den letzten Tagen kaum geregnet. In Graz war es seit dem 19. Dezember gerade einmal ein Liter, auch an den Tagen davor war nichts dabei“, sagt Meteorologe Martin Kulmer von der Geosphere Austria.

„Es ist wirklich staubtrocken. In der Nacht auf Freitag zieht zwar eine Kaltfront auf, die in den Bergen die milde Phase beenden wird. Es kühlt rund zehn Grad ab, viel Schnee kommt aber nicht, circa 10 bis 15 Zentimeter im Ennstal. Im Süden, wo man am dringendsten Niederschlag brauchen würde, kommt aber weiterhin nichts. Daher schließe auch ich mich an und rate vor dem Abschießen von Knallkörpern dringend ab.“

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