Die Wien-Wahl rückt immer näher – und wir haben die Kandidaten zu ihren Konzepten für den Arbeitsmarkt befragt: Wie lösen sie die Probleme?
Das Gasthaus schließt, weil es kein Personal mehr gibt. Eine Friseurin bekommt endlich eine Bewerbung – die Anwärterin will aber nur drei Stunden am Tag arbeiten. Die Generation Teilzeit ist verschrien. Leistung muss sich wieder lohnen als schönes Versprechen vieler Parteien, aber wer kann sich um sein Gehalt heutzutage schon eine Wohnung oder ein Haus leisten? Dazu noch ein Auto, Kinder, Urlaube?
Und diese Frage beschäftigt aktuell auch das ganze Land: Wann sollen Arbeitende in Österreich in Pension gehen dürfen? Wie viele Jahre sind genug? Wann sollen Studierende in den Ruhestand dürfen – und wann Bauarbeiter?
Das Thema Arbeit wirft viele Fragen auf. Einige davon haben wir den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Wiener Gemeinderatswahl am 27. April gestellt. Ihre Antworten lesen Sie hier.
Michael Ludwig (SPÖ): In meiner Jugend war ich als Kramanzer (bedeutet so viel wie Gastronomiehilfskraft) tätig, um meine Mutter zu unterstützen. Das waren sehr wertvolle Erfahrungen, durch die ich die harte Arbeit aller, die in der Gastronomie tätig sind, umso mehr zu schätze.
Bettina Emmerling (NEOS): Sehr gute. Ich war Kellnerin. War anstrengend, aber auch sehr lustig.
Karl Mahrer (ÖVP): In meinem ersten Job war ich als Verkäufer in einem Schallplattengeschäft am Wiener Brunnenmarkt tätig. Diese Zeit war geprägt von einem harmonischen und kollegialen Miteinander und dem Bestreben vieler Menschen, sich durch eigene Leistung etwas aufzubauen.
Dominik Nepp (FPÖ): Mein erster Ferialjob, war tatsächlich Lagerarbeiter und musste dabei Bestände einsortieren und zählen.
Judith Pühringer (Grüne): Mein erster Job war als Nachhilfelehrerin in Englisch und Deutsch. Damit konnte ich mir dann meine ganze Schulzeit lang ein bisschen etwas zum Taschengeld dazuverdienen. Danach kamen Jobs in einem Supermarkt, in einem Verlag und in einer Bank.
Michael Ludwig (SPÖ): Aktuell findet eine der größten Pensionsreformen statt – durch Einsatz der SPÖ, ohne Anhebung des Antrittsalters und ohne Kürzungen. Arbeitsmarktintegration älterer Menschen, Teilpensionsmodelle sowie gezielte Programme sind notwendig, um ein längeres Erwerbseinkommen & so höhere Pensionen zu sichern.
Bettina Emmerling: Wir NEOS wollen eine Flexi-Pension: Wer länger arbeitet, bekommt mehr Pension – ohne Zwang, aber mit Anreizen für eine längere Erwerbskarriere.
Karl Mahrer (ÖVP): Ich halte das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen und Männer für ausreichend. Wer in der Pension arbeitet, sollte Anreize bekommen, wie dies die neue Bundesregierung auch plant. In Wien sollten wir nicht erst ab 65, sondern für alle Menschen, die tatsächlich in die Pension übertreten, das verbilligte Seniorenticket anbieten.
Dominik Nepp (FPÖ): Am Pensionsantrittsalter darf nicht gerüttelt werden. 45 Jahre Arbeit und Beitragsleistung sind genug – eine Anhebung des Pensionsantrittsalters ist daher abzulehnen. Die Pensionskürzungen von Bürgermeister Ludwig und SPÖ-Chef Babler sind ein Anschlag auf jene, die Österreich und Wien aufgebaut haben.
Judith Pühringer (Grüne): Weiterhin mit 65. Bei Schwerarbeit (auch Pflege!) und langen Versicherungszeiten soll ein früherer Pensionsantritt möglich sein. Es gibt aber viele, die gerne länger arbeiten wollen, ihnen muss man es so attraktiv wie möglich machen. Maßnahmen, um das faktische Pensionsalter anzuheben, sind für die Finanzierung unserer Pensionen wichtig.
Michael Ludwig (SPÖ): Der Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff) ist mit seinen Programmen ein wertvolles, Wien spezifisches Instrument bei der Fachkräftesicherung. Mit der Frauenarbeitsstiftung und der Joboffensive18Plus qualifizieren wir gezielt Wienerinnen ab 25 Jahren ohne Berufsausbildung und Jugendliche.
Bettina Emmerling (NEOS): Bildung stärken. Arbeit entlasten. Innovation fördern.
Karl Mahrer (ÖVP): Ich halte das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen und Männer für ausreichend. Wer in der Pension arbeitet, sollte Anreize bekommen, wie dies die neue Bundesregierung auch plant. In Wien sollten wir nicht erst ab 65, sondern für alle Menschen, die tatsächlich in die Pension übertreten, das verbilligte Seniorenticket anbieten.
Dominik Nepp (FPÖ): Am Pensionsantrittsalter darf nicht gerüttelt werden. 45 Jahre Arbeit und Beitragsleistung sind genug – eine Anhebung des Pensionsantrittsalters ist daher abzulehnen. Die Pensionskürzungen von Bürgermeister Ludwig und SPÖ-Chef Babler sind ein Anschlag auf jene, die Österreich und Wien aufgebaut haben.
Judith Pühringer (Grüne): Weiterhin mit 65. Bei Schwerarbeit (auch Pflege!) und langen Versicherungszeiten soll ein früherer Pensionsantritt möglich sein. Es gibt aber viele, die gerne länger arbeiten wollen, ihnen muss man es so attraktiv wie möglich machen. Maßnahmen, um das faktische Pensionsalter anzuheben, sind für die Finanzierung unserer Pensionen wichtig.
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